Bund fördert Traditionsschiffe in Wismar
Der Bund beteiligt sich mit 407.500 Euro an der umfassenden Restaurierung und Modernisierung der drei Traditionsschiffe Poeler Kogge „Wissemara“, Lotsenschoner „Atalanta“ und Fischkutter „Marlen“. Mit dieser Bundesförderung wird ein entscheidender Teil der insgesamt benötigten Summe in Höhe von 815.000 Euro getragen. Damit kann der Erhalt der drei Traditionsschiffe langfristig gesichert werden.
Frank Junge, direktgewählter Bundestagsabgeordneter für Wismar, zeigt sich erleichtert: „Die Hansestadt Wismar blickt auf eine jahrhundertealte Schifffahrtstradition zurück. Dieses maritime Erbe wird auch durch die genannten Traditionsschiffe verkörpert. Die Schiffe bedeutende Zeugen der Geschichte der Stadt und der Seefahrtskultur in Deutschland. Leider weisen alle drei Traditionsschiffe einen Zustand auf, der größere Investitionen erfordert. Sonst drohen stellenweise sogar irreparable Schäden. Ich freue mich daher riesig, dass sich mein Einsatz für Fördermittel des Bundes gelohnt hat und die Trägervereine, deren Ehrenamtliche sich aufopferungsvoll und mit viel Herzblut um die Traditionsschiffe kümmern, nun diese finanzielle Unterstützung für ihre Arbeit erhalten.“
Die „Wissemara“ ist die größte von europaweit nur fünf erhaltenen Koggen-Nachbauten. Die „Atalanta“ ist der letzte, noch seetüchtige hölzerne Lotsenschoner. Die „Marlen“ ist der einzige DDR-Kutter aus den 50er Jahren, der nicht umgewidmet wurde. Alle drei Traditionsschiffe sind bedeutende Zeugen der Geschichte Wismars und der Seefahrtskultur in Deutschland. Dass die Schiffe heute noch bestehen, ist den drei Fördervereinen aus Wismar zu verdanken.
Die drei Schiffe liegen im Alten Hafen von Wismar, der seinerseits Teil des UNESCO-Welterbes ist. Die Traditionsschiffe weisen deutliche Anzeichen von Verschleiß und Verfall auf, die durch Korrosionsschäden, strukturelle Schwächen und veraltete Ausstattung zutage treten. Der Zeitplan sieht vor, die Arbeiten noch in diesem Jahr zu beginnen und bis Ende 2025 abzuschließen. Die Arbeiten zur Restaurierung und zur Modernisierung der drei Traditionsschiffe werden in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Wismar durchgeführt.
Gerd Lemke vom Förderverein „Poeler Kogge“ dankt Frank Junge für dessen Beitrag zur Förderzusage des Bundes: „Wir freuen uns sehr über den positiven Bescheid und bedanken uns herzlich bei Frank Junge für seinen Einsatz. Diese Unterstützung bedeutet für uns eine enorme finanzielle Entlastung und hilft unserer Poeler Kogge, auch weiterhin betriebsbereit zu bleiben.“
Lutz Sünkeler, Vorstandsvorsitzender des Fördervereins Schoner „Atalanta“, betont den Nutzen für Anwohner und den Tourismus in der Region: „Die Förderung des Bundes trägt dazu bei, dieses schöne, 123 Jahre junge Schiff zu erhalten, und ermöglicht es Schulkassen und Touristen, noch viele Jahre das maritime Erbe Wismars zu erleben.“
Und Jörg-Peter Fröhlich, 2. Vorsitzender des Fördervereins „Marlen“, lobt die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Wismar: „Wir freuen uns sehr, dass die Interessenbekundung der maritimen Vereine der Hansestadt Wismar positiv beschieden wurde, und bedanken uns bei der Hansestadt Wismar, dass sie die Interessenbekundung für uns eingereicht hat.“