Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags hat heute für die Sanierung der Dorfkirche Retschow 132.000 Euro aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes bereitgestellt.


Dazu äußert sich der direkt gewählte Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis, Frank Junge, der sich für die Förderung in Berlin stark gemacht hat, wie folgt:
„Ich freu mich riesig darüber, dass das geklappt hat! Ich freue mich vor allem für die Kirchengemeinde Steffenshagen-Retschow, deren Mitglieder sich mit Herzblut und unglaublichem Engagement für den Erhalt ihrer Kirche einsetzen. Mit ihnen stehe ich seit geraumer Zeit in Kontakt, um mit meinen Möglichkeiten behilflich zu sein, finanzielle Unterstützung einzuwerben.
Die heutige Entscheidung macht mich auch deshalb sehr zufrieden, weil ein bereits im letzten Jahr gestellter Antrag trotz meines Einsatzes erfolglos geblieben war. Das hat natürlich zunächst für Enttäuschung gesorgt, weil dringend notwendige Sanierungsarbeiten an dem Kulturdenkmal noch nicht vorgenommen werden konnten.
Im zweiten Anlauf ist das nun gelungen! Damit steht der insgesamt 312.000 Euro teuren Sanierung (Tausch geschädigter Ziegel, Sanierung der Risse im Mauerwerk, Reinigung und Entsalzung des Mauerwerks, Erneuerung des Unterbaus, Risssanierung des Gewölbes, Fassungssicherung und Entsalzung von Schadstellen, Überarbeitung und Instandsetzung der Bleiverglasung, Sanierung der Fensteranschlussfugen und Windeisen, Neubau der Emporentreppe, Anpassung des Gestühls an die neue Treppe, Anpassung Türlaibung zum Turm, Überarbeitung der Elektroanlage im gesamten Innenraum, Überarbeitung und Instandsetzung der Beleuchtung) nichts mehr Weg. Mir zeigt das, dass sich kontinuierlicher Einsatz auszahlt und Dranbleiben sich lohnt!“

 

Zum Hintergrund:
Der Bund stellt in diesem Jahr insgesamt 47,5 Millionen Euro für die Sanierung und Modernisierung von Kulturdenkmälern in ganz Deutschland bereit. Nach der fachlichen Bewertung und Zustimmung der Landesdenkmalschutzbehörden sowie der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Bundeskanzleramt, entscheiden die Mitglieder des Haushaltsausschusses des Bundestags abschließend über die zu fördernden Projekte. Von dieser Förderung profitieren dann auch kleine und mittlere Bau- und Handwerksbetriebe aus den Regionen.


Die Kirche in Retschow, erstmalig erwähnt um 1233, ist eine einschiffige, spätmittelalterliche, mit Pfeilern bewehrte Dorfkirche. Sie besitzt im Osten einen als geteiltes Achteck angelegten Chor und im Westen einen um das Jahr 1653 errichteten Holzturm. Die kleine Glocke im Turm ist um das Jahr 1443 datiert und stammt vermutlich aus der Herstellung des Gießers Rickert von Mönchshagen. Die Kirche besitzt einen seltenen, zweimal wandelbaren Altar aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Kanzel, welche von der Nordwand weg in den Innenraum versetzt wurde, stammt aus dem Jahre 1565. das Chorgestühl wird auf das Jahr 1659 datiert und enthält noch mittelalterliche Bestandteile.